Am Mittwoch Reims, am Sonntag Gelsenkirchen: Es ist wieder eine ereignisreiche Woche für die Trabreit-Championesse Ronja Walter. Während in Frankreich Uccellone beim gutaussehenden Angriffsversuch von den Beinen geriet, hat die Sattel-Queen am Sonntag im Park den Favoriten zur Hand. Ob Hermes Herblinaie aber seine Zulage von satten 75 Metern aufholen kann, hat uns Ronja Walter im Interview erzählt. Wir erreichten sie auf dem Rückweg von Reims.
Der fühlte sich wirklich so an, als würde er die Gerade runterfliegen. Ein fünfter Platz wäre wahrscheinlich schon drin gewesen. Ich weiß aber nicht, ob er fürs Reiten so geeignet ist. Über den langen Weg und in dieser schnellen Zeit ist ihm das vielleicht zu viel. Wenn wir es noch einmal probieren, dann wahrscheinlich in Deutschland. Und klar, enttäuscht ist man immer, wenn ein Pferd Galopp geht. Ich stecke es irgendwie leichter weg, wenn ein Pferd einfach nicht gut genug war, aber wenn man disqualifiziert ist, ist das immer sehr unbefriedigend.
Ja, das ist schon sehr hart, aber wir haben das Engagement dennoch wahrgenommen, weil er rechtsherum sehr viel besser geht. In Hamburg hat er sich wirklich schwergetan. Das Rennen ist nicht so prominent besetzt, aber die Zulage macht es nicht leichter. Größtes Problem könnte sein, dass der Start nicht gut wird wegen der anderen Pferde im Band vorher. Ich habe Angst, dass ich in vollem Tempo ins Band reinreiten muss, um auch wegzukommen. Bei 75 Metern Zulage muss man gut vom Start kommen. Er ist aber sehr startschnell und ich kann dann schon die Gerade nutzen.
Beim ersten Band bin ich skeptisch, ob die überhaupt den ersten Bogen überleben. Die einzige Gefahr sehe ich in New Horizons. Aber beim letzten Start standen bei Wettstar die Abstände in Metern eingeblendet, und wir sind 74 Meter vor New Horizons eingekommen. Hermes Herblinaie ist schon wirklich sehr gut. Ich habe ihn noch nie auffordern müssen oder ihm die Watte ziehen. Er ist trotz der Zulage nicht chancenlos, weil er ein gutes Pferd ist. Ich war zuletzt wirklich erstaunt über den Abstand, weil ich wirklich nichts getan habe. Rechtsherum ist er wie ein Auto.
Er braucht 31.000 Euro Gewinnsumme, dann würde das gehen. Rechtsherum in der Provinz in Frankreich, das wäre schon seines.
Genau – oder die Trabreiten ganz einfach höher dotieren! (lacht)